Wir veröffentlichen hier einen Aufruf von Solidarität International e.V.:

Wer jetzt nicht die griechischen Flüchtlingslager sofort evakuiert, hat die Verantwortung für hunderte oder tausende Tote zu tragen!

42.000 Flüchtlinge aus aller Welt leben in den Flüchtlingslagern in Griechenland. Aufgrund der völlig unzureichenden sanitären Bedingungen und beengten Lebensverhältnisse besteht dort keinerlei Möglichkeit, Vorsorgemaßnahmen gegen eine rasante Ausbreitung der Corona Pandemie
zu treffen.
Am 29. März ist auf Lesbos die erste Frau an Corona gestorben. Die Ausbreitung des Virus im Lager ist eine Frage von Stunden oder Tagen. Wer jetzt nicht sofort diese Lager auflöst, sie in kleine Einheiten überführt – der wird sich schuldig machen am Tod hunderter oder tausender Kinder, Frauen, Männer!
Von unserem Mitglied Iordanis Georgiou, gebürtiger Grieche aus Edessa, erhielten wir einen alarmierenden Bericht (Anlage) über die Lage in Moria. Iordanis war der Initiator der großen Spendenaktion und Hilfslieferungen für die Stahlarbeiter in Aspropirgos in den Jahren 2011/2012. Jetzt ruft er erneut auf zur akuten Soforthilfe für die Flüchtlinge und die Bewohner der griechischen Inseln. Wir schließen uns dem an und fordern die gesamte Organisation Solidarität International auf, mit uns aktiv zu werden.

In der Bewältigung der Coronakrise setzen die europäischen Staaten auf nationale Abschottung. Flüchtlinge werden wie Menschen zweiter und dritter Klasse behandelt. Nicht einmal die versprochenen 1500 unbegleiteten Kinder wurden aus den griechischen Lagern aufgenommen. Aus Gefängnissen in Nordrhein-Westfalen werden viele entlassen – außer Schwerverbrecher, Sexualstraftäter und Abschiebeflüchtlinge! Trotz einer Welle von Petitionen tut sich nichts zur Rettung der Flüchtlinge aus den Camps an den Außengrenzen Europas.
Wo sind die „europäischen Werte“ der Gleichheit, Freiheit und Geschwisterlichkeit geblieben? Wir fordern mit der Petition „Hotspots sofort auflösen – Abschiebung stoppen – sofort!“ die sofortige Evakuierung der Flüchtlingslager in Griechenland!

Zahlreiche Städte in Deutschland haben längst ihre Bereitschaft erklärt, in tragbarem Umfang Flüchtlinge aufzunehmen! Hotels, Tagungsstätten und Jugendherbergen stehen leer – wir bitten Sie um ihre Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen!
Wir selbst verwirklichen folgendes Programm:

Wir sammeln Spenden für die bis zur Evakuierung nötige Akuthilfe unter anderem im Lager Moria.
Wir unterstützen die Selbstorganisation der Flüchtlinge und wollen eines ihrer Sprachrohre in Deutschland sein.
Wir erklären uns solidarisch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Lesbos und den anderen griechischen Inseln und nehmen ihre jahrelange Solidarität zum Vorbild.
Wir vereinbaren den ständigen Meinungs- und Erfahrungsaustausch und verpflichten uns, Öffentlichkeit und Presse in Deutschland darüber zu informieren.

Mit solidarischen Grüßen

Renate Rademacher, Susanne Bender, Ute Kellert – Bundesvertretung Solidarität International

Marlies Schumann, Roland Rack, Iordanis Georgiou, Alassa Mfouapon, Monika Gärtner-Engel – Vorstand und Mitglieder der Regionalgruppe Emscher-Lippe

Spendenkonto
Stichwort: Moria/Lesbos
Kontoinhaber: Solidarität International eV
IBAN: DE86 5019 0000 6100 8005 84
BIC: FFVB DEFF (Frankfurter Volksbank)

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