Erfolgreicher 11. Frauenpolitischer Ratschlag in Chemnitz – 03.10. bis 05.10.2014

„Frauen der Welt erklimmen die höchsten Berge!“

Unter dem Motto „Frauen der Welt erklimmen die höchsten Berge“ fand der 11. Frauenpolitische Ratschlag zum ersten Mal in einem neuen Bundesland statt, unterstützt von den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Chemnitz, der Technischen Universität Chemnitz und vor allem vom Netzwerk der Chemnitzer Fraueninitiativen.

Eine besondere Rolle nahm der kurdische Frauenbefreiungskampf ein. Aus der Diskussion im Forum „Frauenbefreiungsbewegung“ heraus wurde der Vorschlag gemacht eine spontane Solidaritätsdemonstration zur Solidarität mit Kobanê durchzuführen. Seyhan Özkan, die Vorsitzende der Organisation Kurdischer Roter Halbmond in Chemnitz und Ceni-Frau, und Gabi Gärtner im Auftrag des Kämpferischen Frauenrates moderierten und führten eine bewegende Fackel- Demonstration mit fast 1000 TeilnehmerInnen an.

An beiden Tagen wurden sechs „Heiße Eisen“ in der kämpferischen Frauenbewegung diskutiert. Eingeleitet von sehr kompetenten Referaten einer Gastfrau aus Deutschland und einer internationalen Gastfrau am Freitag wurden in Foren die Diskussionen vertieft und Ergebnisse für die weitere Arbeit erarbeitet. Die Themen der „Heißen Eisen“ waren genau richtig gewählt: Im Forum „Arbeiterinnen sagen BASTA! Frauenbewusstsein in der Arbeiterbewegung sprach Joly Talukter über die Arbeitsbedingungen der Textilarbeiterinnen in Bangladesch und Frauen von Ver.di über die Arbeit in Deutschland, es wurde über die Arbeit des philippinischen Frauenverbandes Gabriela berichtet und Martina Stalleicken stellte die Arbeit des überparteilichen Frauenverbandes Courage vor unter dem Motto „Frauen bewegen und organisieren!“. Die meisten Teilnehmerinnen engagierten sich beim für die kämpferische Frauenbewegung immer wichtigeren Thema „Mutter Erde retten!“, beeindruckend die Berichte über die Auswirkungen der Atomkatastrophe in Fukushima auf Mütter und Kinder, oder der Bericht von Professor Azra Sayeed aus Pakistan. Zaman Masudi, Mitglied im Kämpferischen Frauenrat und Clariste Soh Moube aus Mali und Autorin des Buches „ Die Falle“ suchten gemeinsam nach Gründen für die Fluchtbewegungen in der Welt und vor allem Jugendliche diskutierten die Notwendigkeit, dem Sexismus den Kampf (Fight Sexism!) anzusagen mit Natalyia Melnichuk aus der Ukraine, Vertreterinnen der LINKEN und des Jugendverband REBELL.

Die Messe der Frauenbewegung an der TU Chemnitz wurde von regionalen und bundesweiten Vereinen und Einrichtungen mit Kultur, Bildung und Kreativität durchgeführt.

Die Frauendemo am Samstag und abends ein vielseitiges Kulturfest mit Tanz bildeten ein attraktives Rahmenprogramm, das zeigte: Wer kämpft, kann auch feiern!

Am Sonntag fand das Nationale Vorbereitungstreffen für die 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen 2016 in Nepal statt. Auf der Basis von acht Vorschlägen wurde die weitere Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz in Deutschland diskutiert.

Die 5 Delegierten aus Deutschland für Nepal werden 2015 von einer nationalen Frauenkonferenz gewählt. Neu wurde festgelegt, dass dabei eine aktive Frau aus dem Aktionsfeld „Nein zur Gewalt an Frauen“ sein soll. 

Der Jugendverband Rebell übernimmt die Verantwortung auf dem Pfingstjugendtreffen 2015 einen Songcontest durchzuführen, um aus Deutschland eine Hymne der Weltfrauenbewegung vorzuschlagen.

Als letzten Punkt der bewegenden drei Tage legte der Kämpferische Frauenrat Rechenschaft über seine Tätigkeit ab und es wurde für die nächsten zwei Jahre ein neuer Kämpferischer Frauenrat gewählt. 28 Frauen zwischen 71 und 13 Jahren aus allen Schichten der Gesellschaft, in verschiedenen Bereichen der Frauenbewegung aktiv und verschiedener Nationalitäten wollen die Aktivitäten zur Vorbereitung des 12. Frauenpolitischen Ratschlag und die Umsetzung der Beschlüsse koordinieren.

Vom 6. bis 9. Oktober fand das 3. Welttreffen der Koordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen 2016 in Nepal statt. Die Teilnahme aller bis jetzt beteiligten Kontinente sorgte für die demokratische Vertiefung der Beschlüsse aus Venezuela und Süd – Afrika. Die Europakoordinatorinnen Halinka Augustin aus den Niederlanden und Monika Gärtner-Engel aus Deutschland berichteten über die Geschichte des Weltfrauenprozesses von 2006 bis heute.

„Ganz besonders freuen wir uns über den jüngsten Erfolg der beeindruckenden Frauenkonferenz des Mittleren Ostens am 27./28. September 2014 in Diyarbakir/Türkei-Kurdistan“, heißt es in dem Bericht. „Die Geburtsstunde der Koordination des Mittleren Ostens zur Weltfrauenkonferenz fand inmitten einer historischen Kampfsituation gegen den faschistischen, extrem frauenfeindlichen IS statt.“ Der Weltfrauenprozess in Europa erweitert sich. Die 4. Europa-Konferenz findet am 31.Januar/1.Februar 2015 in Athen.

Die finanzielle Unabhängigkeit der Weltfrauenkonferenzen ist ein entscheidendes Ziel. Die deutschen Frauen verpflichteten sich auf ein Spendenziel von 300.000 Euro.

Die Weltfrauenkonferenz in Nepal selbst wird durch eine multinationale Vorbereitungsgruppe vorbereitet und koordiniert.  

Weitere Informationen über die bisherige Vorbereitung der 2. Weltfrauenkonferenz in Nepal 2016 auf der Webseite https://worldwomensconference.org/.

Dezember 2014

Kämpferischer Frauenrat des Frauenpolitischen Ratschlags

Hier ein paar Links zu Videos vom 11. Frauenpolitischen Ratschlag:

Clariste Soh Moube aus Mali im Inerview

http://www.youtube.com/watch?v=aurPyUvw9jY

Demonstration des 11. Frauenpolitischen Ratschlags

http://www.youtube.com/watch?v=1yxb7b-k0AU

Spontandemo anlässlich des IS-Terrors gegen Kobane in Rojava

http://www.youtube.com/watch?v=jvVxAwgDmLQ